Abschluss des Projektes „Deutsch-Jordanischer Schülerdialog“ (الحوار الطلابي الألماني – الأردني) - neu mit Video zur Veranstaltung

03.06.2021

Die Digitalisierung überwindet gesellschaftliche und räumliche Grenzen und Entfernungen. Sie ermöglicht eine Kommunikation in Echtzeit und bringt Menschen auf der ganzen Welt zusammen. Diese Kernaussagen waren die inhaltliche Zielsetzung des Projektes „Deutsch-Jordanischer Schülerdialog“, das Klaus-Peter Katzer in Zusammenarbeit mit der Domschulklasse 10g und ihrem WiPo-Lehrer Herrn Dawid, dem Goethe-Institut Jordanien sowie mit Unterstützung des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Schleswig-Holstein, auf den Weg gebracht hat. Mit der zweiten Live-Schaltung nach Jordanien aus dem Medienraum der Domschule heraus fand das Projekt nun seinen Abschluss.

 

„Die meisten von euch mussten wahrscheinlich zunächst einen Blick auf die Landkarte werfen, wo die Städte Schleswig in Deutschland und Amman in Jordanien eigentlich ganz genau liegen“, brachte Dr. Norbert Spitz, Leiter des Goethe-Instituts Amman/Jordanien, in seinem Grußwort an die Schüler*innen das erste Lernziel des Projektes „Deutsch-Jordanischen Schülerdialog“ auf den Punkt. Das Projekt hätte auf unzähligen Ebenen die Möglichkeit geboten voneinander zu lernen, Berührungsängste abzubauen und unabhängig von der geografischen Entfernung Gemeinsamkeiten zu entdecken.

 

Über ein Schulhalbjahr hatten die Dannewerkschule und die Domschule aus Schleswig mit der Al-Asriyya School und der Al-Saadah College School Amman aus Jordanien im Rahmen des Projektes zusammengearbeitet und sich auf Schüler*innen- und Lehrkräfte-Seite gegenseitig kennengelernt. Abgeleitet aus den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (UN) hatten sich die Schüler*innen Aufgaben gestellt, deren dann in Live-Schaltung über die die Videokonferenz-Plattform „BigBlueButton“ vorgestellt wurden. Und das alles auf Englisch – eine zusätzliche Herausforderung für die Schüler*innen auf beiden Seiten des Bildschirms.

 

Für die Abschlussveranstaltung war auch Delara Burkhardt, Mitglied des Europäischen Parlaments, zugeschaltet, die den Schüler*innen beider Länder Rede und Antwort zu Themen Gleichberechtigung, Nahost-Konflikt und die Aufnahme von Flüchtlingen aus Sicht der Europäischen Union stand. Dabei scheute sie auch keine Antwort auf persönliche Fragen, etwa wie sie selbst als junge Frau im politischen Umfeld wahrgenommen wird und ob sich Familie und Karriere hier miteinander vereinen lassen. Für den Themenkomplex „Klimawandel“ schaltete sich ein ganz besonderer Gast zu: Dr. Robert Habeck, gemeinsam mit Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock Bundesvorsitzender der Partei Bündnis 90/Die Grünen, und diskutierte mit den Schüler*innen über Gründe und Auswirkungen des Klimawandels – und was aus seiner Sicht auf politischer Ebene getan werden kann, um die Anstiegskurve abzuflachen.

 

Fabienne Raup, Rieke Jürgensen und Neele Splitt von der Klasse 10g der Domschule waren von dem Projekt begeistert. „Es war eine ganz neue, tolle Erfahrung. Es wurden alle Aufgaben auf Englisch ausgearbeitet und auch der Kontakt mit den jordanischen Schüler*innen fand nur auf Englisch statt. An die Akzente musste man sich erst gewöhnen, wenn man vorher nur Schulenglisch kannte“, fast Fabienne ihre Eindrücke zusammen. Neele hat besonders der intensive Austausch Spaß gemacht: „Das Halbjahr über hat man sich über die App Feedbackbox mit den Jordaniern ausgetauscht und die Aufgaben bearbeitet, zu der Auftakt- und der Abschlussveranstaltung dann quasi live gesehen.“ Rieke ergänzt, dass es sehr wertvoll für sie war zu erfahren, dass Jugendliche am anderen Ende der Welt die gleichen Themen beschäftigen.

 

Auch Meike Witte, Ansprechpartnerin für Demokratiebildung im Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur, war voll des Lobes und hon besonders die produktive Auseinandersetzung mit den SDGs der UN hervor – dazu noch auf Englisch. Die Schüler*innen hatten so Gelegenheit, Berührungsängste mit anderen Kulturen abzubauen und an dieser Erfahrung zu wachsen. Die durchgängige Digitalisierung mache das Projekt zudem in besonderem Maße zukunftsfähig. Dies habe sich insbesondere in Pandemie-Zeiten als gewinnbringender Faktor erwiesen. Wenn sich engagierte Lehrkräfte finden, spricht nichts dagegen, das Projekt abermals anzubieten.

 

Bild zur Meldung: Abschluss des Projektes „Deutsch-Jordanischer Schülerdialog“ (الحوار الطلابي الألماني – الأردني) - neu mit Video zur Veranstaltung