Videokonferenz mit Ministerpräsident Daniel Günther

18.02.2021

Am 17.02. hielten wir, Mattis Pieper, Luca Knipphals und Lina Eickstädt, DomschülerInnen der 10b, zusammen mit dem Ministerpräsidenten Daniel Günther eine Videokonferenz ab. Wir hatten zuvor in unserem Wirtschaft/Politik-Unterricht die Aufgabenstellung bekommen, über eine E-Mail Kontakt zu Landespolitikern aufzunehmen, um die Hemmschwelle zwischen uns jungen Erstwählern und Repräsentanten abzubauen. Wir sollten dafür eine Streitfrage entwickeln und unseren eigenen Standpunkt verdeutlichen. Wir entschieden uns, einen Fragenkatalog rund um die Pandemiepolitik des Landes in Bezug auf Schule, Freizeit und Impfen an die Staatskanzlei zu schicken, worauf wir prompt eine Antwort mit Einladung zu einer Videokonferenz bekamen.

Das Gespräch begann mit dem Thema „Schule und Online-Unterricht“: Wie bereits bekannt, machte Herr Günther hier deutlich, dass es nicht absehbar ist, wann die höheren Klassenstufen wieder in Präsenz unterrichtet werden können, da der Inzidenzwert noch zu hoch ist. Mattis Pieper merkt dazu an: „Das Distanzlernen ist für uns alle irgendwo eine starke Belastung und wir freuen uns umso mehr, einander wiederzusehen, für zurückhaltendere Schüler aber kann diese Zeit auch eine Chance sein, ihre Potenziale unter Beweis zu stellen.“ Besonders herausfordernd ist das Distanzlernen für Familien, in denen nicht ausreichend Endgeräte für den digitalen Unterricht zur Verfügung stehen. Der Ministerpräsident erkundigte sich nach der Lage in Schleswig: Die Domschule stellte den Betroffenen Leihlaptops bereit. Wir berichteten zum Stand der Technik, dass die Kommunikation zwischen Schülern und Lehrern über die neue Lernplattform „ItsLearning“ insgesamt gut funktioniert. „Herr Auls, unser Schulleiter, hat hier alles im Griff. Er teilt uns wichtige Informationen immer direkt mit, sodass wir für die Schule, egal wie sie stattfindet, vorbereitet sind“, so Lina Eickstädt. Nichtsdestotrotz bleibt die regional höchst unterschiedliche Internetgeschwindigkeit ein Problem für Schüler sowie Lehrkräfte, das sich vor allem bei Videokonferenzen zeigt. Durch den eiligen Umstieg auf neue Plattformen im letzten Jahr möchte sich Günther außerdem für vermehrte Lehrerfortbildungen einsetzen. Er lobte zudem schuleigene Anstrengungen, auch Schüler im Umgang mit den neuen Medien zu schulen.

Neben dem Distanzlernen standen die Corona-Maßnahmen und Kontaktbeschränkungen auf dem Gesprächsplan. Für diese bekundeten wir unser volles Verständnis, sehnten uns aber nach klareren Öffnungsperspektiven. Bei Lockerungen waren sich alle sofort einig, dass die Friseure bald wieder öffnen sollten. „Dann hoffe ich mal, dass meine Haare gut sitzen“, erwiderte Günther schmunzelnd, als es darum ging, ein Foto zu machen. Darüber hinaus war es uns wichtig, die Gaststätten und den Sportbetrieb wieder ins Leben zu rufen, aber natürlich erst, wenn die Inzidenzzahlen es zulassen. Diese Ansicht teilte der Ministerpräsident sofort: „Ich selbst bin ein großer Sportfan.“ Dennoch empfinden es viele als ungerecht, dass Sportprofis ihrer Leidenschaft nachgehen dürfen, aber Hobbysportler sich noch gedulden müssen. Dazu erklärte Günther, man müsse eben dazwischen unterscheiden, ob man jemandem seinen Beruf oder sein Hobby verbietet.

Dass nicht alle Menschen mit der aktuellen Pandemiepolitik zufrieden sind, macht sich auf unsere Nachfrage vor allem im Postfach des Ministerpräsidenten bemerkbar. Die Verärgerung und der Frust über die aktuelle Situation und den Wunsch, schnellstmöglich zum Normalbetrieb zurückzukehren, erreichen Günther: „Ich kann sie gut verstehen“.

 

Bild zur Meldung: Videokonferenz mit Ministerpräsident Daniel Günther