Von Schleswig nach Hangzhou

06.02.2018
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Sechs von uns Domschülern machten sich gemeinsam mit Schülern der Kurt-Tucholsky-Schule und der Fridtjof-Nansen-Schule auf den Weg nach Hangzhou, einer Stadt unterhalb von Shanghai, um die dortige Partnerschule der Kurt-Tucholsky-Schule zu besuchen: Die Hangzhou-High-School No. 11.

Vom 16. bis zum 30. Oktober reisten wir Seite an Seite durch China. Wir begannen mit einer kleinen Rundreise und besuchten Peking beziehungsweise Beijing, Wuxi, Suzhou und Shanghai. Wir liefen durch große Paläste, über die Chinesische Mauer, durch Gärten und Parks, verhandelten auf Märkten und genossen die Lichter auf Shanghais Shopping-Straße, probierten mit Freuden neuartige Gerichte oder Süßigkeiten aus. Wir verwendeten ein/zwei gelernte Sätze und Wörter auf Chinesisch und liefen auch am Abend durch die Straßen nahe unserer Hotels und machten unsere eigenen Entdeckungen. Wir sprachen mit den verschiedensten Leuten, ob nun aus China, Frankreich, Kanada, Dänemark oder Norwegen, wen man gerade halt so traf. Jeder, der Englisch sprach, war uns willkommen, denn Englisch war eine Rarität in China, egal wie alt oder jung die Leute waren, kaum jemand sprach es, zu unserem Leidwesen, denn an Rezeptionen konnte uns nur mit großen Mühen geholfen werden oder in Supermärkten, doch was uns wirklich zu schaffen machte, war der Jetlag.

Nach der Rundreise und den ersten Tagen vor Ort kamen wir nach einer Woche an der Partnerschule an. Wir sahen unsere Austauschpartner wieder und zum ersten Mal eine chinesische Schule. Von dort an ging alles sehr strukturiert. Tagsüber Schule oder Ausflüge und am Abend waren wir in den Familien. In der Schule besichtigten wir ausgewählten Unterricht wie Englisch oder Mathe und wir hatten Kulturunterricht und verschiedene Kurse, beispielsweise eine traditionelle Tee-Zeremonie, traditionelle chinesische Malerei, Quitting und Kung Fu mit dem Schwert. Ein großes Highlight war wohl das Fußballspiel Deutschland gegen China, welches wir Deutschen trotz improvisiertem Team gewannen. Am Wochenende wurde das Programm von unseren Gastfamilien gestaltet, wobei ein großes Anlaufsziel der Westlake war, eine regionale Berühmtheit. Zu unserem Glück fanden abends sogar Wasserlichtspiele statt, die einige von uns besuchten. Und dann war der letzte Tag gekommen und allen fiel der Abschied schwer. Trotzdem freuten wir uns auf zu Hause, etwas anderes zu essen als Reis und Leute, die dieselbe Sprache sprachen wie man selbst. Der Austausch war für uns Domschüler eine großartige Erfahrung und wir sind stolz, dabei gewesen zu sein und diese Erfahrungen gemacht zu haben. Gegen aller Erwartungen blieb auch der Kulturschock aus. Das einzige, was wir bemängeln, ist die ausgebliebene Kommunikation in den Familien, da selbst die Austauschschüler manchmal mit dem Englisch so ihre Probleme hatten, was mit Hand und Fuß und den Übersetzungsapps schon irgendwie über die Bühne gegangen ist und in vielen Teilen haben wir deutsche Hygienestandards vermisst, in einigen Restaurants. China ist ein Land der Vielfalt, wo auf einer Straßenseite Wolkenkratzer stehen und gegenüber ein buddhistischer Tempel ist, wo man lieber dreimal durch Sicherheitskontrollen geht, der Rucksack gescannt wird und man vorsichtshalber einen Schluck trinken muss, bevor die Sicherheitskräfte einem erlauben, die Flasche mitzunehmen. Unserer Meinung nach ist China auf jeden Fall eine Reise wert.

M.Hingst / 11c

 

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